Sauca – Energetische Reinigung unseres Selbst…

Sauca – Energetische Reinigung unseres Selbst…

Warum die Niyama so wichtig sind in unserer Zeit – und was wir heute von Patanjali lernen dürfen.

In speziellen Zeiten wie diesen, ist es ganz besonders wichtig für den Geist und auch das körperliche Wohlbefinden (Immunsystem), dass wir uns der Energien bewusstwerden, die in und um uns herum sind. Wir alle sind in diesen Zeiten einer mehr oder weniger großen Anstrengung ausgesetzt. Das gesellschaftliche Leben wurde quasi von heute auf morgen zum Teil völlig verändert. Wir haben durch Homeoffice und Homeschooling eine ganz andere Familienenergie Zuhause, als wir es gewohnt sind.

Dies braucht nicht wenig Energie, um in der Ausgeglichenheit zu bleiben. Auch das Leben außerhalb der eigenen 4 Wände fordert uns. Mehr denn je brauchen wir eine Möglichkeit unsere Energien zu regenerieren, um Kraft zu schöpfen für unsere Mitte.

 

Ein Blick auf die Yogaphilosophie kann im Alltag auch ein Anker sein, um sich der eigentlichen Lehre des Yoga bewusst zu werden. Denn in den letzten Jahren ist der Yoga in unserer Gesellschaft immer mehr zu einer körperoptimierenden, hippen Fitnessrichtung mutiert, die durch den Mainstream als solches verkauft wird. Aber genau das ist es nicht.

 

Der Yoga gibt in seinen Schriften sehr viele Hinweise zu einer reflektierten Lebensweise und dies ist in instabilen und unruhigen Zeiten wichtiger denn je.

 

Patanjali ruft …

 

Patanjalis 8-gliedriger Pfad bezieht sich in den ersten 2 Stufen auf die Yama und Niyama.

Er stellt im Kapitel 2.30 als ersten Schritt den Umgang mit der Welt dar.


2.30 अहिंसासत्यास्तेय ब्रह्मचर्यापरिग्रहाः यमाः
ahiṁsā-satya-asteya brahmacarya-aparigrahāḥ yamāḥ

 

Es sind die Disziplinen im zwischenmenschlichen Verhalten, die hier erklärt werden.

Der Mensch soll gewaltfrei, wahrhaftig, anspruchslos, im Bewusstsein handelnd und sich nicht fremden Eigentums aneignend leben.

 

Hier steht als erstes die Gewaltlosigkeit. Alle weiteren Yama bedingen die Gewaltlosigkeit in unserem Handeln im außen.

Hier geht es also darum, wie ich als Mensch in meinem Umfeld wirke und wahrgenommen werde.

2.32 शौच संतोष तपः स्वाध्यायेश्वरप्रणिधानानि नियमाः
śauca santoṣa tapaḥ svādhyāy-eśvarapraṇidhānāni niyamāḥ

 

Im Kapitel 2.32 geht es um die niyama. Diese sehen einen Menschen, der nicht unrein wird, sich immer zufrieden zeigt, und sich diszipliniert und hingebungsvoll der eigenen geistigen Entwicklung widmet.  So die Idee von Patanjali…

 

Betrachten wir nun unsere Situation in dieser speziellen Zeit, können wir erkennen, dass unsere Energien durch viele nicht so angenehme bis negative Einflüsse gestört werden.

 

Was nun umso wichtiger ist das erste der niyama! sauca…

Hier geht es um die Reinigung! Aber die zentrale Frage der niyama ist viel tiefliegender.

 

Geht es doch darum – Wer bin ich und komme ich klar mit diesem Ich?

 

Der Hauptaspekt dieser Frage liegt in sauca.

 

Patanjali’s Verständnis von Reinheit umfasst 4 Aspekte:

  • Die körperliche Reinheit: Wir halten unseren Körper sauber, pflegen uns und üben asana.
  • Die Reinheit der Sprache: Wir vermeiden das Benutzen negativer Worte.
  • Die reine Nahrung: Wir essen nur gute Dinge.
  • Die mentale Disziplin: Wir üben uns in der Reinheit unserer Gedanken und meditieren. 

Diese 4 Aspekte der Reinheit zusammen, lassen uns in unseren Energien ausgeglichen sein.

 

Wir brauchen gerade in Zeiten wie diesen, eine saubere Schützhülle, die uns umgibt.

Denn ohne diese saubere Hülle, werden wir verwundbar. Gute Energien in uns machen uns selbstsicher.

Wir können uns in unseren Energien annehmen und reflektiert in den Ausgleich gehen.

 

Durch die daraus gewonnen Sicherheit, wird es uns immer leichter fallen (isvarapranidhana), uns in eine uns betreffende Situation immer wieder hineinzuversetzen (tapas) und damit auch unsere Handlung selbstkritisch (svadhyaya) zu hinterfragen. Wir werden somit zunehmend zufriedener sein (santosa). Bei all diesem Tun geht es also um das Annehmen und Loslassen. Also ebenso um eine Art Reinigung, womit wir wieder bei sauca sind.

 

Eine gute Übung im Annehmen und Loslassen ist die Yoga- und Meditationspraxis. Sie entspannt den Geist und reinigt die Gedanken. Wir können in der wachen Ruhe des Übens lernen, Anspannungen und Schwere im Geist loszulassen. Was sich nach und nach einstellt, ist eine Ruhe und Leichtigkeit, die wie das Auflösen eines Nebels wirkt. Das Resultat ist: Wir können klarer sehen und denken. Durch dieses klare Sehen und Denken werden wir zunehmend selbst-SICHERer und SELBST-Bewusster.

 

Fang am besten gleich damit an und starte mit der Meditation

 

Herzlichst

Claudia

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