Prüfungen – Reflexion & Entwicklung

Prüfungen in der Ausbildung zum Yogalehrer

Reflexion & Entwicklung

Über den Wert der Prüfungen in der Yogalehrer-Ausbildung

Eine 4-jährige Ausbildung zum/r Yogalehrenden beinhaltet neben Vorstellstunden, mehrere Hausaufgaben in allen Fachbereichen, bietet die freiwillige Teilnahme an einer Zwischenprüfung und endet mit einer großen schriftlichen, sowie einer praktischen und kurzen mündlichen Abschlussprüfung.

 

Die Tatsache der Ankündigung von Prüfungen löst in vielen Menschen Unwohlsein und Druck aus. Das liegt sicherlich auch an unseren Erfahrungen aus der Schulzeit. Wir erleben in der Gesellschaft selten, dass wir wertschätzend, wohlwollend und konstruktiv "bewertet" werden.

 

Bei einem Informationsgespräch mit einer Bewerberin zum aktuellen Ausbildungslehrgang ab November 2021 kam dies zur Sprache. Häufig sind das am Ende Gründe, die Ausbildung gar nicht erst anzutreten.

 

Deshalb möchte ich das Prinzip dieser „Prüfungen“ im Yoga erklären.

 

 

Vorstellstunden

Es werden 6 interne Vorstellstunden (VSS) gehalten. Du bereitest eine Stunde vor, die du vor der Klasse hältst. Danach besprechen wir die Stunde. Diese Besprechung dient dem Zweck der Reflexion. Du bekommst sowohl von deinen Kolleg:innen, als auch den Dozent:innen Rückmeldung über deine Didaktik, die Wirkung deiner Stimme, die Wahl deiner Worte, die Verständlichkeit deiner Ansagen.

 

Diese Rückmelderunden sind die „Mannöverkritik“ und als solche sehr wertvoll. Hier erfährst Du, ob das, was du mit deiner Stunde erreichen möchtest, auch klar ankommt. Hier kannst du üben.

 

 

 

Vorstellstunden sind achtsam und wertschätzend

2 Vorstellstunden werden in externen Schulen gehalten. Du hast nun die Möglichkeit, dein Übungsfeld zu erweitern. In den externen VSS kommen Kolleg:innen aus allen Yogarichtungen zusammen. Auch hier gibt es dann eine Rückmelderunde, die sehr wertvoll ist.

 

Auch die Teilnahme an den VSS ist eine wichtige Erfahrung, sie bietet die Möglichkeit der Inspiration für die eigenen Stunden und lässt dich auf eine besondere Art und Weise die Anleitungen wahrnehmen. Darüberhinaus übst du hier die Wahl der wertschätzenden Worte als eine Achtsamkeitsübung.

 

Bei allen VSS, wird sehr darauf geachtet, dass jede Rückmeldung achtsam und wertschätzend geschieht.

 

 

Hausaufgaben

Die Aufgaben, welche dir die Dozent:innen nach jedem Seminar mit nach Hause geben, sind für dich eine Motivation, in einer angemessenen Zeit, ohne Stress, das Gehörte und Geübte des Seminars mit deinen Aufzeichnungen und dem Manuskript noch einmal zu verarbeiten und somit zu erkennen, wo noch Fragen sind. Diese Aufgaben, werden von uns gelesen und die offenen Fragen werden beantwortet. Wenn die Fragen innerhalb der Gruppe häufiger vorkommen, dann sprechen wir darüber im nächsten Seminar, oder in einem Online-Termin.

 

 

Zwischenprüfung

Dieses freiwillige Angebot geben wir dir, um ein Gefühl für das bisher Gelernte zu bekommen. Die Fragen beziehen sich nur auf Inhalte, die bis zu diesem Zeitpunkt in Seminaren unterrichtet wurden und geben dir Rückmeldung darüber, in welches Thema, du noch einmal hineinarbeiten darfst. Die Zwischenprüfung findet am Ausbildungsort statt.

 

 

Abschlussarbeit

Eine Reflexion deiner Ausbildung wird die schriftliche Abschlussarbeit sein. Jeder Fachbereich stellt Pflicht und Wahlfragen, die innerhalb von 6 Monaten zu einer umfassenden Arbeit werden. Die Fragen werden zum Beginn des 2. Halbjahres in Jahr 4 ausgegeben. Du hast in 6 Monaten ausreichend Zeit, dich damit zu beschäftigen.

 

Zur Beantwortung der Fragen gehört immer die Reflexion deiner eigenen Erfahrung. In den 4 Jahren der Ausbildung entwickelt und verändert sich viel in deiner Wahrnehmung zu Thema Yoga und in der Entwicklung zum authentischen Yogalehrenden. Dies spiegelt sich in der Abschlussarbeit. Sie ist das Résumeé deiner Ausbildung.

 

Das Ende der Abschlussarbeit bildet das freie Thema im Kontext Yoga. Du wählst ein Thema, welches dich im Kontext Yoga beschäftigt und schreibst darüber.

 

Der Impuls einer Vertiefung, in das ein oder andere Thema, welches dir in der Ausbildung gar nicht so präsent war, kann mit dem Schreiben der Abschlussarbeit durchaus entstehen.

 

 

Praktische Prüfung

Du bereitest eine Yogastunde zu einem von Dir gewählten Thema vor und unterrichtest dann die Mitschüler:innen der Ausbildungsgruppe. In dieser Stunde darfst Du das Thema so unterrichten, wie Du es verstehst. Inhaltlich wird ein Stundenkonzept abgefragt, welches Deine Teilnehmer:innen didaktisch und energetisch abholt. 

 

 

Mündliche Prüfung

Dieses Gespräch mit einem Prüfungskomitee wird locker geführt und hier kannst du abschließend noch einmal darlegen, welche Bereiche dich besonders inspiriert haben. Es werden ein paar Fragen zu Themen des Yoga gestellt, die du in aller Ruhe beantworten kannst.

 

 

Achtsamkeit und Wertschätzung hat Priorität

Insgesamt geschieht das alles immer mit großer Achtsamkeit und Wertschätzung zu dir und deinem Wissen.

Du gehst in 4 Jahren durch viele Seminare, du hast viel Raum, dich zu entwickeln und bekommst zu jeder Zeit die Möglichkeit zu fragen und durch die Rückmeldungen mehr und mehr das Gelernte zu verinnerlichen und zu deinem Yogaweg zu machen.

 

Eine gute Ausbildung möchte zukünftige Yogalehrer:innen in die Welt schicken, die sich nicht in 4 Jahren wie in einer Lehranstalt von Prüfung zu Prüfung gepaukt haben. Das Gelehrte hat nicht die Aufgabe, dass du es am Ende auswendig runterbeten kannst.

 

Diese Zeit soll dir den Raum, das Wissen des Yoga zu erfahren. Dieses hat so die Möglichkeit sich tief in dir zu manifestieren, damit du den großen Schatz des Yoga an deine zukünftigen Teilnehmer:innen authentisch und sicher weitergeben kannst.

 

Wie du die für dich richtige Yogalehrer-Ausbildung findest und auf was Du achten solltest,
erfährst Du im Blog Beitrag "Wer kann Yogalehrer werden?" 

 

 

Neugierig?!

Eine Ausbildung zum Yogalehrer ist individuell und bereichernd

Wir hoffen dir mit dieser Erklärung und Bedeutung der „Prüfungen“ in der Yogalehrer-Ausbildung die Bedenken zu nehmen, dich zu einer Ausbildung anzumelden.

 

Es wird eine Reise zu dir selbst und deinem Verständnis von Yoga werden. So individuell wie du und deine zukünftigen Teilnehmer:innen sind, so individuell ist dein Yogaweg. Und auf diesem Weg würden wir dich von Herzen gerne begleiten.

 

Bist du neugierig geworden, dann fordere das umfassende Konzept an.

 

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